Heiliger Geist
“Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und Gottes Geist darin wohnt?“
1 Korinther 3,16
Um den Heiligen Geist vereinfacht zu beschreiben, kann man sagen, er ist eine Person der Göttlichen Dreifaltigkeit die uns innerlich verändert. Er gibt uns die Kraft, das zu werden, was wir als Gottes Kinder werden wollen. Bei der Firmung empfängst du die Kraft des Heiligen Geistes auf ganz besondere Weise. Anders gesagt schenkt dir der Heilige Geist bei der Firmung seine sieben Gaben. Nicht schlecht oder? Es gibt gleich sieben Geschenke auf einmal. Und genau um diese sieben Geschenke soll es an dieser Station gehen.
Video: Poetryslam #was ist dir wichtig: https://www.youtube.com/watch?v=EAV-cvWVC6g
WEISHEIT
Wer hat Weisheit?
...ein Mensch mit einem weiten Horizont?
...der sich auf übermorgen freut?
...der mit dem Herzen denkt?
...der gegen den Strom schwimmt?
Warum lebt es sich besser mit Weisheit?
...weniger Stress
...mehr Gelassenheit
...weniger schlaflose Nächte
...ein kreatives Leben
...nie außer Atem sein
„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.“
Apostelgeschichte 2, 1-2
Anleitung: So werde ich weise!
Wie kannst du den Heiligen Geist sehen und hören? Der Heilige Geist setzt sich nicht via App mit uns in Kontakt, er ist nicht im Radio zu hören, er schickt uns keine E-Mails und wartet auch nicht auf einer Homepage. Selten tritt der Heilige Geist so gewaltig und sichtbar in Erscheinung wie damals bei den Jüngern. Damit man ihn hören kann, braucht es vor allem eines: Aufmerksamkeit. Oft genügt es schon, mal ganz genau auf sich selber zu hören: Was will mir mein Herz sagen? Was will ich wirklich? Was macht mir Freude? Was macht mich glücklich – und zwar nicht nur eine Stunde lang, sondern für immer? Wo will ich hin? Was sind meine großen Ziele? Dazu begibt man sich am besten an einen stillen Ort – in eine Kirche, in den Wald, einen Garten oder einen Park.
FRÖMMIGKEIT
Wie ansteckend ist Frommsein?
...hängt wohl davon ab, in welcher Form es uns begegnet:
...jemand, der optimistisch und voller Gottvertrauen durchs Leben geht – ist sehr ansteckend!
Fromm ist …
...wer jeden Sonntag den Gottesdienst besucht
...jeden Abend betet
...den anderen die Tür aufhält
...ständig über den Glauben erzählt
...sein wahres Gesicht zeigt
...klammheimlich Gutes bewirkt
„ … einige meinen, Frömmigkeit bedeute, die Augen zu schließen, ein Gesicht aufzusetzen wie auf einem Heiligenbild, so zu tun als sei man wie ein Heiliger. Auf Piemontesisch sagen wir: »fare la mugna quacia« [sich scheinheilig geben]. Das ist nicht die Gabe der Frömmigkeit. Die Gabe der Frömmigkeit bedeutet, wirklich fähig zu sein, sich mit den Frohen zu freuen, mit den Weinenden zu weinen, denen nahe zu sein, die allein oder betrübt sind, die Irrenden zurechtzuweisen, die Trauernden zu trösten, die Notleidenden anzunehmen und ihnen zu helfen. Es besteht eine sehr enge Beziehung zwischen der Gabe der Frömmigkeit und der Sanftmut. Die Gabe der Frömmigkeit, die uns der Heilige Geist schenkt, macht uns sanftmütig, macht uns ruhig, geduldig, lässt uns im Frieden sein mit Gott, im Dienst der anderen mit Sanftmut.“
Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 4. Juni 2014
Crashkurs: Fromm werden in 7 Tagen!
Tag 1: Den heutigen Tag mal ganz bewusst mit einem Gebet beenden: Wofür möchte ich Gott heute danken?
Tag 2: Bei wem habe ich mich schon lange nicht mehr gemeldet?
Von wem habe ich schon länger nix mehr gehört?
Gleich nach der Schule mit ihr/ mit ihm Kontakt aufnehmen!
Tag 3: Spaziergang im Wald: Was will Gott von mir?
Wie kann ich einen positiven Beitrag für unsere Welt leisten?
Tag 4: Vorsatz für heute: Jedem Menschen mit einem Lächeln begegnen (selbst wenn ich jemand mit Regenwetter-Gesicht entdecke!)
Tag 5: 30 Minuten Alltagspause in einer leeren Kirche: auf die Stille achten. Wie geht es mir? Was macht mich glücklich? Was macht mich traurig?
Tag 6: Schokoladenkuchen backen und Frau … im Haus nebenan vorbeibringen, mit ihr Kaffee trinken (die 90- Jährige ist so oft allein…)
Tag 7: Bei Facebook und Co motivieren: die Meldungen und Bilder meiner Freunde ganz genau anschauen und einen aufmunternden Kommentar posten, wenn jemand gerade etwas Negatives oder Kritisches gepostet hat.
GOTTESFURCHT
#Gottesfurcht = #Respekt?!
„Wer Respekt vor Gott hat, trennt den Müll und verzichtet auf Hühner in Käfighaltung.“
„Wenn alle Gott ernst nehmen, ertrinkt kein Flüchtling mehr.“
„Nörgeln kann nur, wer Gott vergessen hat.“
Wie wäre unsere Welt, wenn überall der Respekt den Ton angeben würde?
Die Stoppuhr läuft ab jetzt: 60 Sekunden, 59 Sekunden …
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Mond und die Sterne; am Himmel hast du sie gebildet, klar und kostbar und schön.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken und heiteres und jegliches Wetter, durch das du deinen Geschöpfen Unterhalt gibst.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Schwester Wasser, gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.
Gelobt seist du, mein Herr, durch Bruder Feuer, durch das du die Nacht erleuchtest; und schön ist es und fröhlich und kraftvoll und stark.
Gelobt seist du, mein Herr, durch unsere Schwester, Mutter Erde, die uns erhält und lenkt und vielfältige Früchte hervorbringt und bunte Blumen und Kräuter.
aus dem „Sonnengesang“ des heiligen Franz von Assisi
Wie klingt das Alarmsignal?
Berechtigte Kritik: „Aber wenn uns der Hl. Geist die Gabe der Gottesfurcht verleiht, müsste doch immer ein Alarm losgehen, sobald wir etwas falsch machen?“ Gott ist kein Polizist und kein Richter, der bei jedem Vergehen sofort Strafen ausspricht. Die Gabe der Gottesfurcht versetzt uns keine elektrischen Stöße. Sie macht uns auf eine andere Art aufmerksam – der Hl. Geist hilft uns dabei, selber herauszufinden: Jeder der sich Zeit nimmt, auf sich, auf sein Herz zu hören, spürt sein Gewissen. War das wirklich richtig? Hätte ich mich anders verhalten sollen? Soll ich es tun oder nicht? Das Gewissen ist natürlich keine App, die man irgendwann installiert und dann von alleine läuft. Aber das Gewissen kann man „trainieren“. Auch du hast es fest in der Hand, ob die Auseinandersetzung mit deinem Gewissen einen festen Platz in deinem Alltag bekommt.
To – Do – Liste
nicht einstimmen, wenn über Fremde gelästert wird
Eingreifen, wenn im Internet jemand bloßgestellt wird
Müll trennen
genau hinhören, wenn mir jemand etwas erzählt, auch wenn ich seine Meinung total schräg finde
bewusster konsumieren: nicht ständig Klamotten kaufen und nach einmaligem Tragen wieder wegwerfen; weniger kaufen und alte Klamotten in die Altkleidersammlung geben!
STÄRKE
Und was wenn mir zweihundert Meter vor dem Ziel die Puste ausgeht?
Wirkt der Heilige Geist wie Traubenzucker?
Wie lassen sich Durststrecken überstehen?
Ich habe gelernt:
das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
große Träume brauchen Zeit.
das wichtigste ist, einen langen Atem zu haben!
„Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich!“
Jesaja 41,10
Stark sein für den Glauben!
Etwas ist heute für viele besonders schwierig: zu seinem Glauben stehen zu können. Wie leicht fällt es dir, mit anderen über deinen Glauben, über dein Bild von Gott und deine Gebete zu sprechen? Nicht selten erntet man schräge Blicke, wenn man sagt „Ich glaube an Gott“ oder „Das Gebet gibt mir Kraft.“ Viele lassen sich dadurch leicht verunsichern, so dass sie irgendwann gar nicht mehr über Gott und den Glauben sprechen oder sogar verheimlichen, dass sie überzeugt sind, dass es „da oben“ jemanden gibt und wir nicht per Zufall auf dieser Welt sind.
Zugegeben: es ist manchmal überhaupt nicht einfach, die richtigen Worte für den Glauben oder Glaubensfragen, die einen beschäftigen, zu finden. Wir dürfen aber darauf vertrauen, dass der Hl. Geist uns bei solchen Gesprächen zur Seite steht: Er gibt uns Stärke, zum Glauben und zu unseren Überzeugungen zu stehen. Selbst wenn es manche „absurd“ finden, dass Gott für uns wichtig ist, oder gleich eine Menge Argumente liefern, die gegen die Existenz von Gott sprechen, sollten wir uns davon nicht allzu sehr beeindrucken lassen. Auch wenn unsere Meinung momentan nicht gerade „Mainstream“ ist, muss sie doch nicht schlecht oder falsch sein! Und vielleicht hast du das auch schon einmal so erlebt: Oft stellt sich bei der Nachfrage heraus, dass die anderen in Tat und Wahrheit gar nicht so sicher sind. Sie reagieren mit Spott, um von ihren eigenen zweifeln abzulenken. Weil sie selber ziemlich unsicher sind, ob es Gott vielleicht nicht doch gibt.
Tipp: Nicht gleich bei der ersten kritischen oder spöttischen Bemerkung den Schwanz einziehen, sondern nachfragen: Warum reagierst du so? Bist du wirklich so sehr von deiner Einstellung überzeugt? Angenehme Nebenwirkung: Wer zu seinem Glauben steht und anderen davon erzählt, erfährt, dass es durchaus auch andere junge Leute gibt, die sich mit Glaubensfragen beschäftigen oder wie du überzeugt sind, dass es Gott gibt.
VERSTAND
Fragen für schlaflose Nächte:
Warum gibt der Verstand gerade in brenzligen Situationen den Geist auf?
Wo kann man den Verstand finden, wenn man ihn verloren hat?
GO:
Anpacker*innen
Selbst-Denker*innen
Weltblicker*innen
Langstreckenläufer*innen
Tiefdurchatmer*innen
NO GO:
Dramaqueen*kings
Schnellstarter*innen
Hysteriker*innen
Pulverfass
Eintagsfliegen
Selig die, die über sich selbst lachen können;
sie werden immer genug Unterhaltung finden.
Selig die, die einen Berg von einem Maulwurfhügel
unterscheiden können;
sie werden sich viel Ärger ersparen.
Selig die, die fähig sind, sich auszuruhen
und zu schlafen, ohne dafür Entschuldigungen zu suchen;
sie werden weise werden.
Selig die, die intelligent genug sind,
sich selbst nicht ernst zu nehmen;
sie werden von ihren Mitmenschen geschätzt werden.
Selig die, die es verstehen, die kleinen Dinge ernst
und die ernsten Dinge gelassen anzusehen;
sie werden im Leben sehr weit kommen.
Selig die, die den Herrn in allen Wesen
erkennen und lieben:
sie werden Licht und Güte und Freude ausstrahlen.
Urban Camenzind-Herzog, „Die Alternative“, Freiburg 1994
Thomas von Aquin
Kennst du Thomas? Er ist bis heute der bekannteste Glaubenszweifler. In der Bibel wird beschrieben, wie er Jesus nach seiner Auferstehung begegnet ist. Thomas war ziemlich irritiert: Jesus war doch gestorben, wie konnte er jetzt plötzlich vor ihm stehen? Jesus bat ihn, seine Hand in seine Wunden zu legen. Erst da konnte Thomas glauben, dass tatsächlich Jesus vor ihm stand und auferstanden war. „Selig sind alle, die nicht sehen und doch glauben“, hat Jesus gesagt – eine Ermunterung auf den Glauben zu vertrauen, auch wenn wir es mit unserem Kopf momentan noch nicht begreifen können. Glaube ist mehr als nur eine „Kopfsache“. Viele Menschen finden heute den Apostel Thomas sympathisch, weil sie sich mit ihm identifizieren können. Auch wenn wir an Gott glauben und unser Leben an der Botschaft von Jesus orientieren, dürfen wir unsere Zweifel haben und diese auch laut aussprechen. Aber Glaube ist eben keine Wissenschaft. Es lässt sich nicht alles mit logischen Erklärungen begründen. Wer glauben möchte, muss sich darauf einlassen und vertrauen.
WISSEN
Wenn einer alleine denke, denkt er meistens zu kurz.
Wenn einer gemeinsam mit anderen denkt, entstehen plötzlich ganz große Ideen.
Ist Neugier die gefährlichste Waffe?
Auf einer Skala von 0 – 100…
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0% 50% 100%
· Wie gut kenne ich mich?
· Wie gut kenne ich meine besten Freunde?
· Wie gut kenne ich Gott?
Der barmherzige Samariter
Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab und wurde von Räubern überfallen. Sie plünderten ihn aus und schlugen ihn nieder; dann gingen sie weg und ließen ihn halb tot liegen. Zufällig kam ein Priester denselben Weg herab; er sah ihn und ging weiter. Auch ein Levit kam zu der Stelle; er sah ihn und ging weiter. Dann kam ein Mann aus Samarien, der auf der Reise war. Als er ihn sah, hatte er Mitleid, ging zu ihm hin, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier, brachte ihn zu einer Herberge und sorgte für ihn. Am andern Morgen holte er zwei Denare hervor, gab sie dem Wirt und sagte: Sorge für ihn, und wenn du mehr für ihn brauchst, werde ich es dir bezahlen, wenn ich wiederkomme. Was meinst du: Wer von diesen dreien hat sich als der Nächste dessen erwiesen, der von den Räubern überfallen wurde?
Lukas 10, 25-36
Hausaufgabe: „Burn“!
Die bedeutenden Wissenschaftler haben wohl alle etwas gemeinsam: Die Forschung ist für sie nicht einfach ein „Job“. Sie forschen aus Leidenschaft, sie sind Feuer und Flamme für das, was sie tun. Das ist so wie in dem Song „Burn“ der Sängerin Ellie Goudling. Sie singt darin, dass jeder Mensch ein Feuer in sich hat. Es ist die Aufgabe von jedem, dieses Feuer zum Leuchten zu bringen, sodass man es sogar aus dem Weltraum sehen kann.
Hausaufgabe für heute Abend: Videoclip ansehen und überlegen „Für was brenne ich? Was tue ich aus voller Überzeugung? Habe ich meine Leidenschaft schon gefunden und lebe ich sie aus?“
RATSCHLAG
Anna: „Soll ich ihr nochmals eine Chance geben?“
Rita: „Jetzt mach doch nicht so ein Drama!“
Zoé: „An deiner Stelle würde ich mir das ganz gut überlegen. Willst du mich mal kurz anrufen? Dann können wir es besprechen. Hast du denn schon vergessen, was du letzten Sommer zu ihr gesagt hast…“
Meike: „So etwas kann doch jedem mal passieren. Sie hat es sicher nicht so gemeint.“
Anna: „Danke für eure Tipps. Aber ich habe mich schon entschieden… ich weiß was ich mache!“
WAS TUST DU, WENN DICH EINE FRAGE BESCHÄFTIGT?
Jesus erzählte folgendes Gleichnis:
„Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet? Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern, und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war. Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren. Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet? Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte. Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.“
Lukas 15,4-11
Keine Panik
Du stehst an einer Abzweigung und weißt nicht, welchen Weg du nehmen möchtest? Leider ist da bei Lebensentscheidungen nicht immer so einfach wie bei einer Wanderung, wo man einfach den Wegweisern folgen muss. Was, wenn ich die falsche Abzweigung nehme, meilenweit in die falsche Richtung laufe und es erst nach Einbruch der Dunkelheit bemerke? Keine Angst! Auch wer mal im Leben aus Versehen die falsche Richtung wählt oder die falsche Entscheidung trifft, hat nicht alle Chancen verspielt. Gott steht dir zur Seite. Er lässt niemanden im Regen stehen. Er kümmert sich um jeden Einzelnen von uns – selbst, wenn wir das Gefühl haben, wir hätten es total vergeigt.